Neue Info-Broschüre - Brustkrebs verstehen

23. Mai 2016

Die Diagnose „Sie haben Brustkrebs“ ist für jede Frau ein Schock. In kurzer Zeit sind danach sehr viele, vielleicht „überlebenswichtige“ Entscheidungen zu treffen: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie – ja oder nein, Brustaufbau jetzt oder später? Was aber muss ich wissen, um den für mich richtigen Therapieweg zu finden?

Haben Patientinnen von den gängigen Behandlungsformen von Brustkrebs zumindest eine vage Vorstellung, sind die meisten mit Fachbegriffen wie Tumorpathologie, Histologie, Hormonrezeptorstatus oder Genexpressionstest einfach überfordert. Oft klagen die Frauen später: „Hätte ich das vorher gewusst, dass es solche Möglichkeiten gibt, hätte ich mich anders entschieden“. Oder: „Es ging nach der Diagnose alles so schnell, ich fühlte mich ohnmächtig und habe gar nicht verstanden, worum es ging“.

Eine neue Infobroschüre der Allianz gegen Brustkrebs e.V. möchte Patientinnen jetzt in verständlicher Sprache praxisnahe Orientierungshilfe bieten. Auf 16 Seiten beantwortet die Broschüre, die gemeinsam mit Ute Stutz von der AG Breast Care Nurses erarbeitet wurde, Fragen zum pathologischen Befund und zeigt auf, welche Untersuchungen zur Verfügung ste-hen und welchen Einfluss schon heute der „genetische Fingerabdruck“ des Tumors für die individuelle Therapieentscheidung hat.

Die meisten Patientinnen wissen vor Beginn ihrer Behandlung z.B. gar nicht, dass die Diagnose „Brustkrebs“ nur durch eine Gewebeuntersuchung, also durch die Arbeit des Pathologen gesichert werden kann. Die Broschüre erläutert auch die Kriterien, die Ärzte heute bei der Entscheidung für oder gegen eine Therapie berücksichtigen. Spielten bis vor einiger Zeit vor allem die Größe, der Lymphknotenbefall, die Aggressivität und die Ausbreitung des Tumors für die Therapieentscheidung eine wichtige Rolle, sind es heute im Rahmen der personalisierten Therapie vor allem auch der Hormonrezeptorstatus und der genetische Fingerabdruck.

Mit Hilfe von sogenannten Genexpressionstests lässt sich aber nicht nur die passgenaue Therapie-strategie festlegen. Diese Tests ermöglichen auch (derzeit allerdings nur bei Tumoren, deren Empfangsantennen für die weiblichen Geschlechtshormone emp-fänglich sind) eine Einschätzung des Rückfallrisikos. Bei einem günstigen Testergebnis kann dann auf eine belastende und nebenwirkungsreiche Chemotherapie verzichtet werden.(akk)

Die Broschüre kann ab sofort kostenfrei von der Allianz gegen Brustkrebs e.V. bezogen werden. Weitere Infos auch auf der Website: www.brustkrebs-verstehen.de