Erblicher Brustkrebs - Brustzentrum am UKE in Hamburg ist neues Referenzzentrum

3. März 2016

Nach mehr als dreijährigen Vorbereitungs- und Verhandlungszeit mit dem Verband der Ersatzkassen (vdek) ist das Brustzentrum des Universitätsklinikums Hamburg - Eppendorf (UKE) jetzt auch  Referenzzentrum für die Beratung von Frauen mit einem erblich bedingten Risiko, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Ab sofort können sich diese Frauen mit erhöhtem Krebsrisiko in der interdisziplinären Spezialsprechstunde am UKE humangenetisch und gynäkologisch lassen.  

Wie die 17 anderen universitären Referenzzentren in Deutschland ist auch das Hamburger Beratungszentrum auf Initiative des Verbundprojekts „familiärer Krebs“ entstanden.  „Wir freuen uns sehr, ab sofort Teil des Konsortiums zu sein und dadurch vielen Frauen mit  höherem Krebsrisiko Zugang zu dieser umfassenden Form der Versorgung und Betreuung zu ermöglichen“, berichtet Priv. Doz. Dr. Isabell Witzel, Ärztliche Leiterin des UKE-Brustzentrums.

Um betroffenen Frauen eine fundierte und umfassende Beratung anbieten zu können, arbeiten am UKE Spezialisten aus den Bereichen Humangenetik, Gynäkologie, Radiologie und  Psychoonkologie fachübergreifend zusammen. Die Sprechstunde umfasst je nach Bedarf eine humangenetische und gynäkologische Beratung, weiterführende Gendiagnostik, intensivierte Früherkennung und Nachsorge sowie Beratungen zu vorbeugenden Maßnahmen. Dr. Witzel: „Im Fall einer Erkrankung beziehungsweise eines genetisch bedingt  hohen Erkrankungsrisikos erhalten Patientinnen eine optimale Beratung und Behandlung auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung.“

In Deutschland erkranken etwa 70.000 Frauen an Brustkrebs; die Zahl der an Eierstockkrebs erkrankten Frauen liegt bei 8.000 pro Jahr. In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle beruht die Krebserkrankung auf einer angeborenen genetischen Veranlagung. In den betroffenen Familien tritt der Krebs gehäuft und schon in jungen Jahren auf. Frauen und deren Angehörige mit einem hohen familiären Risiko sollten sich deshalb intensiv beraten lassen und regelmäßig zur Krebs-Früherkennung gehen.

Die Beratung in den Referenzzentren rechnen die Beratung bei Frauen, die in einer Ersatzkasse versichert sind, im Rahmen eines speziellen Versorgungsvertrags direkt mit dem Verband der Ersatzkassen ab. Frauen, die wissen oder befürchten, genetisch bedingt ein höheres Krebsrisiko zu haben, benötigen keine Überweisung vom Haus- oder Frauenarzt, sondern können sich direkt an die jeweilige Einrichtung wenden.

Anmeldungen zur interdisziplinären Sprechstunde „Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“ am Brustzentrum sind per Telefon unter (040) 7410-23880 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich. Weitere Informationen: www.uke.de/brca (akk)

Quelle: Presseinformation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vom 26.2.2016