Früherkennung vom Brustkrebs - Spurensuche im Blut

30. Juni 2013
Die Früherkennung von Brustkrebs ist derzeit nur mit Hilfe von bildgebenden Verfahren und Gewebeuntersuchungen möglich. Wissenschaftler vom Institut für Pathologie der RWTH Aachen haben jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dem sich zwei Gene, die für die Kontrolle des Zellwachstums zuständig sind (Tumorsuppressionsgene), als Marker für Brustkrebs im Blut nachweisen lassen.

 Tumorsuppressionsgene können ihre Bremswirkung verlieren, wenn bestimmte genetische Veränderungen eintreten.Den Aachener Molekularonkologen, die ihre Studienergebnisse jetzt in der Zeitschrift Breast Cancer Research vorstellten, ist es gelungen,  die Veränderungen an den Genen festzustellen, die auf einen Verlust der Bremsfunktion der hindeuten und die Spuren im Blut der Patientin hinterlassen. Lassen sich im Blut veränderte Genspuren nachweisen, ist dies ein Hinweis auf eine Brustkrebserkrankung der Frau.

Wie Vera Kloten, Leiterin der Studiengruppe und Diplom-Biologin an der RWTH, mitteilte wurde das Verfahren in der ersten Phase der Studie an 600 Blutproben getestet. Es handelt sich hierbei um Serumproben von gesunden und erkrankten Frauen – ausreichend für die Untersuchung ist ein Milliliter Blutserum.  Dabei zeigte sich:  Das Marker-Profil im  Blut von erkrankten Frauen ist gegenüber dem von gesunden deutlich verändert. Die Aachener Wissenschaftler sind deshalb der Überzeugung, dass eine blutbasierte Brustkrebserkennung über molekulare Marker Wirklichkeit werden kann. Ziel der Forscher ist es, DNA von Brustkrebs-relevanten Genen im Blut mit sensitiven Methoden nachzuweisen, um so ein sicheres und breit anwendbares Testverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs zu entwickeln.  Allerdings sind noch weitere Studien notwendig, um einen solchen Test „serienreif“  zu machen. (akk)

Literatur: Vera Kloten, Birte Becker, Kirsten Winner, Michael G Schrauder, Peter A Fasching, Tobias Anzeneder, Jürgen Veeck, Arndt Hartmann, Ruth Knüchel,Edgar Dahl: Promoter hypermethylation of the tumor-suppressor genes ITIH5, DKK3, and RASSF1Aas novel biomarkers for blood-based breast cancer screening, "Breast Cancer Research" (2013; 15: R4)