Knochenmetastasen- Denosumab oder Bisphosphonate - was wünschen sich Patienten?

23. August 2015

Bei Brustkrebspatientinnen bilden sich häufig Tochtergeschwulste in den Knochen und im Skelett.  Werden die Metastasen nicht behandelt,  leiden die Frauen unter sogenannten skelettbezogenen Komplikationen (SRE) wie z.B. Knochenbrüchen und Einengungen die Rückenmarks, die heftige Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit verringern und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. 

Um solche Komplikationen zu verhindern, werden in der Onkologie häufig Bisphosphonate und seit einer Zeit auch der monoklonale Antikörper Denosumab eingesetzt.  In Phase III Studien konnten beide Therapieregime eine gute Wirksamkeit beweisen.  Doch welche Strategie bevorzugen die Patienten?

Ein Forscherteam befragte dazu im Rahmen einer Studie 484 Krebspatienten aus Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Alle litten unter Knochenmetastasen in Folge einer Krebserkrankung (solide Tumore). Im Rahmen der Online-Befragung wollten die Wissenschaftler von den Patienten erfahren, über welche Eigenschaften ein Medikament zur Vorbeugung von SRE idealerweise verfügen sollte. Die Befragten konnten dabei angeben, wie wichtig für das möglichst lange Herauszögern von Komplikationen und Schmerzen, die Vermeidung des Risikos von Nierenversagen und Kiefer-Osteonekrosen und die Art der Verabreichung des Medikaments ist.

Die Patienten aus allen drei Ländern legten vor allem großen Wert darauf, dass Skelett-Komplikationen möglichst lange hinausgezögert werden und die Schmerzen sich möglichst lange nicht verschlimmern. Auch ein möglichst geringes Risiko für ein Nierenversagen stand ganz oben auf der Wunschliste. Bei der Art der Behandlung votierten die wenigsten Befragten für eine zweistündige Infusion im Abstand von jeweils vier  Wochen.  Damit entsprechen die Patientenpräferenzen und Wunscheigenschaften der Patienten -  möglichst späte Knochenbrüche, kein Nierenversagen und verlängerte Schmerzfreiheit - eher den Therapieprofil des Antikörpers Denosumab und weniger einer Behandlung mit Bisphosphonaten wie Zoledronat, Clodronat und Pamidronat. (akk)

 Literatur: Hechmati G et al. Patients’ preferences for bone metastases treatments in France, Germany and the United Kingdom. Support Care Cancer. 2015;23(1):21-8.DOI: 10.1007/s15015-015-1738-9