Metastasierter Brustkrebs - Ältere Patientinnen profitieren schon first line von zusätzlicher CDK4-6-Therapie

Für Brustkrebspatientinnen, die an fortgeschrittenem, hormonsensiblen und HER2-negativen Brustkrebs erkrankt sind und die Wechseljahre bereits durchlaufen haben, ist die Kombinationsbehandlung mit einem CDK4-6 Hemmer und einem Aromatasehemmer eine wichtige und wirkungsvolle Therapieoption. Durch die Doppelbehandlung mit dem CDK4-6 Hemmer Abemaciclib und Anastrozol bzw. Letrozol schrumpfen die Tumore und die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung verlängert sich.

Über diese Ergebnisse der MONACH 3-Studie berichtete Studienleiter Dr. Matthew P. Goetz anlässlich der diesjährigen Jahrestagung der American Association for Cancer Research, die in der Zeit vom 14. bis 18. April 2018 in Chicago stattfand.  Die amerikanischen Krebsforscher hatten die Kombinationsbehandlung mit Abemaciclib und einem Aromatasehemmer gegen eine Therapie mit Plazebo und einem Aromatasehemmer getestet. Dabei zeigten sich für beim zusätzlichen Einsatz des CDK4-6-Hemmer deutliche Überlebenvorteile im Vergleich zur Therapie mit dem Aromatasehemmer und einem Scheinmedikament.

In die Studie eingeschlossen waren 493 Patientinnen mit einem HER2-negativem, hormonrezeptor-positivem Brustkrebs. Bei allen Studien-teilnehmerinnen waren die Wechseljahre bereits abgeschlossen, und der Tumor hatte bereits Tochtergeschwülste in den Lymphknoten oder anderen Organen gebildet. Keine der Patientinnen hatte zuvor eine systemische Therapie erhalten.

Alle Frauen wurden mit einem Aromatasehemmer – entweder Letrozol oder Anastrol be-handelt. Zusätzlich erhielt eine Gruppe den CDK4-6 –Hemmer Abemaciclib, die andere ein Scheinmedikament. Bei den Frauen, die zusätzlich zur antihormonellen Therapie Abemaciclib erhielten, verlängerte sich die Zeit bis zum Voranschreiten der Erkrankung deutlich gegenüber der Placebogruppe. Zudem sprachen die Tumoren besser und schneller auf die Behandlung als unter der Therapie mit Anastrozol und Placebo. Dies führte dazu, dass sich die Tumoren im Behandlungsverlauf zurückbildeten. Gleichzeitig erwies sich die Kombinationstherapie als sehr gut verträglich.

Nach Einschätzung der Studiengruppe ist die besondere Wirkung des CDK4-6-Hemmers bei hormonsensiblem Brustkrebs darauf zurückzuführen, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen dafür sorgt, dass der Organismus verstärkt das Protein Cyclin D1 bildet. Dieses spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung des Zellzyklus und aktiviert zudem CDK 4 und 6. Diese Enzyme regen den Zellzyklus der Tumorzellen an und fördern so das Wachstum der Tumorzellen. Werden CDK4 und 6 in ihrer Aktivität gehemmt, kommt es zu längeren Ruhephasen im Zellzyklus. Dadurch wird der natürliche Tod der Zellen eingeleitet, der dazu führt, dass Krebszellen sterben.

Literatur: Goetz M P et al. MONARCH 3: Abemaciclib as initial therapy for patients with HR+, HER2- advanced breast cancer. Results from the preplanned final PFS analysis. AACR annual meeting 2018