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Stress und Krebs – Ist Stress die Ursache dafür, dass Krebs zurückkehrt?
23. Juni 2013
Auf diese Frage suchten klinische Psychologen und Präventivmediziner der Uniformed Services University in Betheda (USA) eine Antwort. Ein Zusammenhang zwischen Rezidiv, Stressbelastung und individueller Stressverarbeitung wird von vielen Experten vermutet, konnte aber bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden
Die amerikanischen Forscher werteten in ihrer Studie, deren Ergebnisse kürzlich veröffentlicht wurden, alle verfügbaren prospektiven oder randomisierten, kontrollierten Studien zum Thema für die Zeit von 1979 bis April 2012 aus. Übrig blieben am Ende 15 Studien, die Angaben zum Zusammenhang von Stressoren bzw. Anzeichen einer Stressantwort wie Angst, Depression, geschwächtes Immunsystem und der Rückkehr einer Krebserkrankung enthielten. Ausgewertet wurden dabei sogenannte Lebensereignis-Fragebögen
Die Studienergebnisse: In der Mehrzahl der untersuchten Fälle – nämlich bei 80 Prozent - ließ sich kein Zusammenhang zwischen Stress und der Entstehung eines Rezidivs nachweisen. Bei 33 Prozent konnte nachgewiesen werden, dass Stress eine Ursache für die Rückkehr der Krebserkrankung war. Und ganz erstaunlich: In 27 Prozent der untersuchten Fälle trat ein Rezidiv bei verminderter Stressbelastung auf (inversiver Zusammenhang). Nur in drei der 15 Studien zeigte sich, dass die Verringerung von Stress mit einem geringeren Rezidivrisiko einhergeht.
Das Fazit der amerikanischen Wissenschaftler: Es gibt derzeit keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass Stress für Krebsrezidive ursächlich ist. Allerdings kann das Reduzieren von Stress nach überstandener Krebserkrankung dazu beitragen, um Wohlbefinden und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern. (akk)
Literatur: Todd BL, Moskowitz MC, Ottati A, Feuerstein, M. Author Affiliations: Stressors, Stress Response, and Cancer Recurrence: A Systematic Review, Cancer Nurs. 2013 Apr. 24.