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Zielgerichtete Brustkrebs-Therapie: Blockade des RET-Proteins - eine Alternative, um Tumorwachstum zu stoppen?
12. August 2013
Ein Forschungsteam von Wissenschaftlern der Universität Basel und der Medizinischen Universität Wien hat ein neues Ziel für eine Antikörper-Therapie von Brustkrebs ausfindig gemacht. Blockiert man das RET-Protein (RET= Rezeptor-Tyrosinkinase), das zu den sogenannten Proonkogenen gehört, mit einem monklonalen Antikörper, verbessert das die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs.
Die Wissenschaftler, die die Ergebnisse ihrer Forschung jetzt in der Zeitschrift EMBO Molecular Medicine veröffentlichten, hatten das Tumorgewebe von mehr als 80 Brustkrebspatientinnen mit Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs untersucht. Um das RET-Protein in den Tumorproben zu identifizieren, wurden Antikörper verwendet. In weiteren Experimenten untersuchten die Forscher mit Hilfe von vier verschiedenen Krebszell-Linien, wie sich die Blockade des RET-Proteins auf das Zellwachstum und die Ausbreitung von Brustkrebs auswirkt.
Dabei fanden sie zum einen heraus, dass erhöhte RET Werte im Tumorgewebe mit einer schlechteren Überlebensprognose verbunden sind. Zum anderen konnten sie zeigen, dass dann, wenn das RET Enzym gehemmt wird, auch das Tumorwachstum deutlich abgebremst werden kann.
Nach Auskunft von Studienleiterin Albana Gatelli von der Universität Basel beweisen die Ergebnissen, dass das RET-Enzym ein mögliches Ziel für eine effiziente Antikörpertherapie bei Brustkrebs ist. Derzeit werden bereits monoklonale Antikörper und „kleine Moleküle“, die synthetisch hergestellt werden, in Studien an Krebspatienten erprobt. Nach Einschätzung der Forschungsgruppe ist davon auszugehen, dass eine zielgerichtete Antikörpertherapie (targeted therapy) nicht nur organspezifisch wirkt, sondern auch über die Organgrenzen hinweg. Denn die möglichen molekularen Ziele sind nicht typisch für eine Tumorerkrankung wie „Magenkrebs“, „Lungenkrebs“ oder „Brustkrebs“. (akk)
Literatur: Albana Gattelli et al.: Ret inhibition decreases growth and metastatic potential of estrogen receptor positive breast cancer cells; EMBO Mol Med (2013) 5, 1–16