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Verursachen Blutdruck senkende Mittel Brustkrebs?
15. September 2013
Die Ergebnisse von Studien, die sich mit dieser Fragestellung beschäftigten, waren bislang eher spärlich und wenig eindeutig.
Wissenschaftler des Fred Hutchinson Cancer Research Centers in Seattle untersuchten deshalb jetzt erneut in einer Fallkontrollstudie, ob sich ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten und einem höheren Brustkrebsrisiko nachweisen lässt.
Die Forscher unter Leitung von Dr. Christopher Li analysierten dafür die Daten von 2763 Frauen im Alter von 55 bis 74 Jahren. 880 waren an Milchgangsbrustkrebs erkrankt (duktales Karzinom), bei 1027 war Brustkrebs in den Drüsenläppchen festgestellt worden (lobuläres Karzinom) und 856 waren gesund.
Die Wissenschaftler konnten nachweisen: Frauen, die mindestens 10 Jahre lang Kalziumantagonisten eingenommen hatten, um ihren erhöhten Blutdruck zu senken, erkrankten häufiger an Brustkrebs als diejenigen, die keine Medikamente einnahmen oder bei denen zur Blutdrucksenkung andere Präparate (z.B. Betablocker, Sartane, Entwässerungsmittel) eingesetzt worden waren. Dabei war es unerheblich, welche Art von ACE-Hemmern die Frauen eingenommen hatten.
Wie das Fred Hutchinson Cancer Research Center mitteilte, deuten die Ergebnisse der Untersuchung, die unlängst in der Zeitschrift JAMA veröffentlicht wurden, darauf hin, dass Frauen, die über viele Jahre Kalziumantagonisten zur Blutdrucksenkung einnehmen ein erhöhtes Risiko haben könnten, an Brustkrebs zu erkranken. Welche biologischen Wirkmechanismen hierfür verantwortlich sind, muss jetzt noch in weiteren Studien untersucht werden. (akk)
Literatur: Christopher Li et al. : Use of Antihypertensive Medications and Breast Cancer Risk Among Women 55-74 Years of Age, JAMA Internal Medicine online, 5. August 2013