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Leben nach Brustkrebstherapie - Der richtige Lebensstil verhindert Bluthochdruck und Osteoporose
3. März 2014
Nach Abschluss der Brustkrebsbehandlung treten bei vielen Frauen - oft als Folge der Therapie- Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Osteoporose auf. Ein Forscherteam des Hubertus Wald Tumorzentrums - Universitäres Cancer Center Hamburg (UCCH) konnte jetzt in einer Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg durchgeführt wurde, die Risikofaktoren herausfiltern, die das Entstehen von Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen und Osteoporose begünstigen.
Ob eine Patientin nach überstandener Brustkrebserkrankung von einer dieser Folgeerkrankungen betroffen ist, hängt entscheidend von ihrem Gewicht, ihrem Alter und der Art der medikamentösen Therapie zur Rückfallprophylaxe ab.Im Rahmen ihrer Studie werteten die Forscher unter Leitung von Prof. Dr. Dieter Flesch-Jany und Dr. Nadia Obi die Daten von 2542 Patientinnen zwischen 50 und 74 Jahren aus der sogenannten MARIEplus Nachfolgestudie aus. Im Rahmen dieser Erhebung zu den sogeannten Mammakarzinom-Risikofaktoren befragten die Hamburger Wissenschaftler die Frauen zu ihrem Gesundheitszustand vor und nach der Brustkrebsdiagnose. Gleichzeitig erfassten sie sogenannte Lifestyle-Faktoren, die Art der medikamentösen Therapie zur Rezidivprophylaxe und auch den Bildungsstatus der Patientinnen.
Die Ergebnisse der Studie, die am 26.2.2014 in der Online-Ausgabe des „Journal of Cancer Survivorship“ veröffentlicht wurden, zeigen: Ob eine Patientin von Bluthochdruck betroffen ist, hängt von ihrem Bildungstand, ihrem Alter und ihrem Gewicht ab. Frauen mit hohen Bildungsabschlüssen leiden fünf Jahre nach der Erstdiagnose seltener an Bluthochdruck als weniger Gebildete. Das Gleiche gilt für Normalgewichtige und jüngere Frauen. Auch bei Patientinnen, die zur Rückfallprophylaxe mit dem Antikörper Trastuzumab behandelt wurden, stellten die Ärzte häufiger Bluthochdruck fest als bei Frauen, die damit nicht behandelt wurden.
Das Körpergewicht spielt auch beim Entstehen von Osteoporose eine Rolle. Untergewichtige Frauen waren häufiger vom Knochenschwund betroffen. Außerdem haben die Studienergebnisse nach Auskunft von Prof. Flesch-Jany die Resultate früherer Untersuchungen zu den Auswirkungen der antihormonellen Therapie bestätigt. Denn es zeigte sich, dass die Therapie mit sogenannten Aromatasehemmern das Entstehen von Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann.
Die Hamburger Krebsforscher plädieren deshalb zum einen dafür, Brustkrebspatientinnen zu einer Veränderung des Lebensstils zu motivieren, um Begleiterkrankungen wie Osteoporose und Bluthochdruck vorzubeugen bzw. entgegen zu wirken. Nach Einschätzung von Dr. Obi können Gewichtsreduzierung und regelmäßge sportliche Bewegung wie Schwimmen oder Radfahren gerade ältere, übergewichtige Patientinnen dabei unterstützen, das Auftreten von Begleiterkrankungen nach erfolgreichem Abschluss der Brustkrebstherapie zu verhindern. Gleichzeitig sollte Nachsorge engmaschig erfolgen und dabei auch ein Osteoporose-Screening erfolgen. Denn das Risiko für das Entstehen einer Osteoporose lässt sich durch Gabe von Bisphosphonaten minimieren. (akk)
Literatur: Obi, N. et al. (2014). Determinants of newly diagnosed comorbidities among breast cancer survivors, Journal of Cancer Survivorship: Research und Practice, DOI 10.1007/s11764-013-0338, Presseinformation des UKE Hamburg vom 26.2.2014