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Präventive Brustentfernung - Nur bei Frauen mit Gen-Mutation sinnvoll
8. April 2014
Aus Angst davor, dass der Brustkrebs zurückkehrt, wollen sich immer mehr Brustkrebspatientinnen vorbeugend die zweite, gesunde Brust entfernen lassen.
Eine prophylaktische Mastektomie ist aber nach den derzeit geltenden Leitlinien nur bei Brustkrebspatinnen sinnvoll, die von einer Genmutation BRCA1 oder BRCA 2 betroffen sind oder bei denen in der Familie gehäuft Brust- und/oder Eierstockkrebs auftritt. Patientinnen ohne genetisches Risiko profitieren dagegen nicht von einer Entfernung der gesunden Brust.
Dies belegen auch die Ergebnisse einer Studie, die Prof. Todd Tuttle von der Universität Minnesota/Minneapolis vor kurzem anlässlich der Jahrestagung der amerikanischen Chirurgenvereinigung vorstellte.
Die amerikanischen Krebsforscher hatten die Daten von mehr als 100.000 Frauen aus den USA ausgewertet, die an Brustkrebs erkrankt waren und in den letzten 30 Jahren an klinischen Studien teilgenommen hatten. Beim Abgleich mit den Daten des Krebsregisters SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results) zeigte sich: Bei Frauen, die sich präventiv auch die zweite, gesunde Brust hatten abnehmen lassen, verlängerte sich die Überlebenszeit lediglich um sechs Monate. Auch für die Untergruppe der 40 bis 60 Jährigen war nach Auskunft von Prof. Tuttle kein größerer Überlebensvorteil feststellbar. Der amerikanische Krebsexperte rät daher bei Frauen ohne Genmutation oder familiäre Krebshäufung weiterhin von einer prophylaktischen Brustentfernung ab, weil sie zum einen keinen Nutzen für die Frau mit sich bringt, zum anderen von postoperativen Komplikationen erhöht und die Erholungszeit verlängert. (akk)
Literatur: Peggy Eastman: Study Questions Use of Contralateral Prophylactic Mastectomy in Patients without BRCA Mutations, Oncology times ,November 10, 2013 - Volume 35 - Issue 21