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Allianz gegen Brustkrebs in Frontal 21
16. Dezember 2017
Wie zuverlässig ist die Mammographie als Methode zur Früherkennung von Brustkrebs? Eine Antwort auf diese Frage gab das Politmagazin Frontal 21 in einem aufschlussreichen Beitrag in der Sendung vom 12.12.2017. Dabei wurde klar: Die Mammographie kann methodenbedingt nicht alle Tumore in der Brust aufspüren. Besonders bei drüsendichtem Gewebe ist die Aussagekraft der Methode, wie es Prof. Uwe Fischer vom Diagnostischen Brustkrebs Göttingen und Prof. Christiane Kuhl von der Radiologischen Universitätsklinik in Aachen eindrucksvoll darlegten, deutlich limitiert. Nur 40 bis 50 Prozent der Tumore können bei diesen Frauen erkannt werden.
Ein weiteres Problem: Frauen, die zur Mammographie gehen, wissen nichts von deren diagnostischen Schwächen, weil sie darüber gar nicht informiert werden. Dies beklagte auch die Leipzigerin Constanze Speer, deren Fall im Film vorgestellt wurde. Sie hatte sich nach der Untersuchung darüber gefreut, dass mit ihrer Brust angeblich alles in Ordnung war. Fünf Wochen später zeigte sich dann aber im Ultraschall ein großer Tumor, der wegen der Brustdichte in der Mammographie nicht entdeckt wurde.
Annette Kruse-Keirath von der Allianz gegen Brustkrebs e.V. wies in ihrem Statement daraufhin, dass das Aufklärungsdefizit eine „informierte Entscheidung“, die der Gesetzgeber ausdrücklich fordert, für viele Frauen unmöglich macht. Die Allianz gegen Brustkrebs engagiert sich deshalb schon seit langem dafür, dass z.B. in den offiziellen Informationsschreiben der Kooperationsgemeinschaft Mammo-graphie, die das Screening in Deutschland verantwortlich durchführt, auch auf die Schwächen des Früherkennungsprogramms und das Risiko der falsch-negativen Befunde insbesondere bei Frauen mit hoher Brustdichte hingewiesen wird. Bislang leider vergeblich. Vielleicht kann ja der Bericht, der noch bis zum 12.12.2018 unter https://www.zdf.de/politik/frontal-21/unerkannter-brustkrebs-100.html in der ZDF-Mediatik eingesehen kann, dazu beitragen, hieran etwas zu ändern.
Umfassende Informationen zur Brustkrebsfrüherkennung gibt auch die Broschüre: "Was Frauen über die Früherkennung von Brustkrebs wissen sollten", die die Allianz gegen Brustkrebs zusammen mit Prof. Uwe Fischer vom Diagnostischen Brustzentrum herausgegeben hat. Die Broschüre kann kostenlos beim Verein angefordert werden.