Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs –  eine Erkrankung, viele Behandlungsmöglichkeiten

Die Diagnose „Brustkrebs“ bedeutet: Im Drüsengewebe oder in Milchgängen  der Brust haben gesunde Zellen nicht mehr den strengen Regeln der Zellteilung gehorcht und sind entartet, um sich dann ungebremst zu vermehren. Diese Zellansammlungen werden dann zu einem bösartigen Tumor, der in der medizinischen Fachsprache als „Mamma-Carcinom“ bezeichnet wird.

Wie schnell sich der Brustkrebs von einem kleinen, häufig kaum fühlbaren Knoten freie Bahn bis zum totalen Wildwuchs verschafft, hängt von vielen Faktoren ab – unter anderem davon, ob und wie stark die Tumorzellen auf Hormone oder auch andere Botenstoffe als Wachstumsreiz reagieren.

Obwohl die Bezeichnung der Erkrankung die gleiche ist, kann man eigentlich nicht von „dem“ Brustkrebs sprechen. Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Denn bei jeder Frau äußert sich die Erkrankung unterschiedlich und nimmt einen anderen Verlauf. Deshalb ist es wichtig, bei der Früherkennung und der späteren Behandlung auf die individuelle und familiäre Risikokonstellation der Frau (z.B. BRCA-Genträgerinnen)  Rücksicht zu nehmen.

Brustkrebserkrankungen werden heute in verschiedene Stadien eingeteilt. Diese Eingruppierung ist auch wichtig für die sogenannte Prognose - also die Abschätzung von Rückfallgefahr und Heilungschancen für die Frau. Die Zuordnung des Stadiums beschreibt in einer „Visitenkarte“ die Eigenschaften des Tumors nach Ausbreitungsgrad, Art der Bösartigkeit (Grading) und Vorliegen von weiteren, sogenannten biologischen bzw.molekularen Risikofaktoren.

Ist der Tumor noch sehr klein, auf einen bestimmten Ort begrenzt und hat noch keine weiter entfernten Absiedlungen gebildet, handelt es um ein sogenanntes Ductales Carcinoma In Situ, abgekürzt DCIS (die Krebszellen beschränken sich dann auf die Milchgänge)  oder eine Lobuläre intraepitheliale Neoplasie (LIN die Krebszellen befinden sich dann in den feinen Verästelungen des Drüsengewebes). Wird Brustkrebs in diesem sehr frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen am größten.

Sobald der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat, können sich die Krebszellen – je nach Lage und Aggressivität des Tumors - über die Lymph- oder Blutbahnen in das umliegende Brustgewebe ausbreiten und in die Lymphknoten streuen. Eine fortgeschrittene Brustkrebserkrankung, bei der der Krebs auch schon in andere, weiter entfernt liegende Organe gestreut hat, nennt man metastasierten Brustkrebs (Metastase ist die Bezeichnung für Tochtergeschwulst). Fast immer sind dann zuerst die Lymphknoten in der Achselhöhle befallen. Später kann der Brustkrebs aber auch in die Knochen, in die Lunge, in das Gehirn oder in die Leber streuen. Möglich sind aber auch andere Absiedlungen in andere Organen wie etwa die Schilddrüse oder die Eierstöcke. In dieser Phase ist der Brustkrebs zu einer chronischen Erkrankung geworden. (akk)